Prohibition funktioniert sowieso nicht!
Eigentlich würde dieses Argument alleine schon ausreichen um zu beweisen, dass man die gesamte Idee der Prohibition über den Haufen werfen kann. Leider sind wir Menschen von Natur aus sehr stur und sehr unwillig, uns neue Argumente über andere Meinungen anzuhören, denn sonst könnten wir ja von einer neuen Meinung überzeugt werden, was im Umkehrschluss ja bedeuten würde, dass wir mit unserer alten Meinung falsch gelegen haben und das will unser Ego eben allzu oft einfach nicht wahrhaben. Genau das ist der Grund, warum es auch im Jahr 2023 immer noch Menschen gibt, die gegen eine Drogenlegalisierung sind, obwohl von wissenschaftlicher Seite kein Drogenexperte mehr für die Prohibition stimmen würde.
Aber zurück zum Thema: Die Grundidee von Prohibition ist so simpel wie falsch. Der unaufgeklärte Prohibitionist von heute stellt sich das ganze so vor: „Wenn wir die bösen, bösen Drogen einfach illegal machen, werden die Leute, die diese Drogen konsumieren sicherlich einfach die Schnauze halten, und es einfach akzeptieren, dass MIR die Droge, welche von IHNEN konsumiert wird nicht in dieser Weise behagt, wie es Alkohol tut. Die Probleme, welche mit diesen Drogen zusammenhängen, werden dann sicher von alleine verschwinden“.
Wie vorhin schon erwähnt wird hier vom Prohibitionisten das einfachste wirtschaftliche Prinzip, welches jedem Wirtschaftsstudenten im ersten Semester bekannt ist ignoriert: Angebot und Nachfrage. Wenn die Nachfrage am Markt da ist, wird das Angebot nachziehen, egal ob dies in einem legalen Markt mit Regulierungen, oder in einem illegalen Markt mit kriminellen Strukturen abläuft.
Prohibition stoppt den Drogenkonsum nicht!
Nehmen wir zum Beispiel die Volksdroge Cannabis: Laut einer Umfrage von APA (Austrian Presse Agentur eG) aus dem Jahr 2013, haben 13% der 600 Befragten angegeben, in den letzten 3 Jahren Cannabis konsumiert zu haben (Dunkelziffer wahrscheinlich höher!). Das sind auf ganz Österreich verteilt über 1.150.000 Menschen, eine doch sehr beachtliche Menge. Alle diese Menschen (und es sind wahrscheinlich noch viel mehr) konsumieren trotz eines Verbots weiter.
Doch blicken wir einmal in ein Land (genauer gesagt einen US-Bundesstaat), welcher schon 2012 eine Vorreiterrolle in der Legalisierungsdebatte einnahm: Colorado. Es gibt keinen US-Bundesstaat, welcher Cannabis als Freizeitdroge früher legalisierte (die ersten Cannabis-Shops öffneten 2014). Somit sind die Daten aus dieser Region, jene welche die langfristigsten Effekte darstellen. Und was passierte nun mit der Konsumrate nach der Legalisierung? Gar nichts. Laut einer Umfrage waren es 2009 noch 25% der Jugendlichen, die angaben, in den letzten 30 Tagen Cannabis konsumiert zu haben. 2015 waren es nur noch 21%. Ebenfalls sank die Zahl derer, die behaupteten Cannabis mindestens einmal probiert zu haben von 43% in 2009 auf 38% in 2015.
Pressemitteilung der Colorados Gesundheitsbehörde
"The survey shows marijuana use has not increased since legalization, with four of five high school students continuing to say they don't use marijuana, even occasionally".
Auch die neuste Studie aus 2019 kam zu dem selben Ergebnis.
Quellen:
https://kurier.at/chronik/oesterreich/cannabiskonsum-geht-durch-alle-altersgruppen/48.308.085
https://www.businessinsider.com/study-on-teen-weed-use-in-colorado-2016-6?r=DE&IR=T