Generelles
Amphetamin ist eine aufputschende Substanz aus der Gruppe der Phenethylamine. Da sich Phenethylamine chemisch aus den Phenethylaminen ableitet, ergibt sich eine Verwandtschaft zu anderen Substanzen wie MDMA oder 2C-B. Der Begriff "Amphetamin" ist selbst nur eine Abkürzung für "Alpha-Methylphenethylamin".
Die Erstsynthese des Amphetamins (oder seit 1998 eigentlich Amfetamin) fand 1887 durch den rumänischen Chemiker Lazar Edeleanu statt. Da er selbst das Amphetamin nie probierte, dauerte es fast 40 Jahre bis die Psychoaktivität in der Fachwelt bekannt wurde. Zu NS-Zeiten erlebte Amphetamin einen richtigen Boom und umfasste 39 Einsatzgebiete, unter anderem auch Schluckauf.
Bis vor kurzem galt Amphetamin als pures Synthetikum. Mittlerweile ist aber eine Arbeit erschienen, welche vermuten lässt, dass Amphetamin, 3-Methoxyamphetamin und Norephedrin im auch bei uns heimischen Stechapfel (Datura Stramonium) natürlich vorkommt. Giorgio Samorini, ein italienischer Drogenforscher hat eine entsprechende Arbeit von Ademiluyi et al. diesbezüglich untersucht.
Dauer
Generell muss man bei Amphetamin immer die Applikationsform berücksichtigen. Bei oraler Einnahme wirkt Amphetamin später, länger und die Intensität ist sozusagen auf einen längeren Zeitraum verteilt. Bei nasalem Konsum (welcher in der Szene wohl auch üblicher ist) wirkt Amphetamin schneller, kürzer und intensiver.
| Gesamt | 6 - 8 Stunden |
| Beginn | wenige Minuten nach Einnahme |
| Höhepunkt | 1- 3 Stunden nach Einnahme |
| Comedown | 4-6 Stunden nach Einnahme |
| Gesamt | 10 - 14 Stunden |
| Beginn | 30 - 60 Minuten nach Einnahme |
| Höhepunkt | 3 - 4 Stunden nach Einnahme |
| Comedown | 6 - 8 Stunden nach Einnahme |
Dosierung
Auch bei der Dosierung ist besondere Vorsicht geboten. Eine der größten Gefahren der Prohibition, ist die unweigerliche Verunreinigung der Substanzen durch Streckstoffe. Leider ist 100% reines Amphetamin am Schwarzmarkt schwer zu bekommen, darum sollte man sich langsam rantasten im Falle eines Konsums. Ebenfalls sind die Dosierungen auf die Applikationsform anzupassen.
| Leicht | 10 mg -20 mg |
| Mittel | 20 mg - 40 mg |
| Stark | 40 mg aufwärts |
| Leicht | 15 mg - 25 mg |
| Mittel | 25 mg - 50 mg |
| Stark | 50 mg aufwärts |
Schadenspotential
Bei Amphetamin stellt sich, ähnlich wie bei Verwandten Stoffen wie Crytsal Meth oder MDMA, relativ schnell eine körperliche Toleranz ein. Dies führt zu dem Problem, dass die Wirkung bei regelmäßigem schnell nachlässt. Um die Wirkung wieder zu steigern, ist es an dem Punkt verlockend einfach höherer Dosen zu konsumieren. Doch genau das ist ein großer Fehler, denn die Toleranz erhöht sich einfach mit der Dosis. Um die Effekte der Substanz wieder zu steigern gibt es nur eine vernünftige Möglichkeit: KONSUMPAUSE EINLEGEN! Empfehlenswert ist hier mindestens 1 Monat Abstand zwischen den Konsumeinheiten einzulegen.
Kurzzeitige Nebenwirkungen beinhalten Aggressivität, Schlaflosigkeit, Hyperaktivität, Herzrasen, erhöhter Blutdruck, Potenzschwierigkeiten und so weiter. Bei längerem Missbrauch kann sich eine psychische Abhängigkeit bis hin zu einer "Amphetamin-Psychose" einstellen.
Wirkung
Durch den Konsum wird eine Ausschüttung von den Botenstoffen Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn stimuliert. Diese Neurotransmitter bewirken einen extremen Tatendrang. Unter anderem äußert sich dies durch ein erhöhtes Rede- und Mitteilungsbedürfnis. Auch die Aufmerksamkeitsspanne wird stark erhöht. Im Kontext des Feierns ist Amphetamin hilfreich, weil es Kraft- und Motivationsschübe gibt, womit man die Nacht durchtanzen kann. Das Hungergefühl ist währenddessen stark unterdrückt und auch der Drang Flüssigkeit zu sich zu nehmen ist stark gemindert (darum: Auf ausreichend Flüssigkeit achten!!).
Doch Amphetamin kann seine energiespendende Wirkung auch in anderen Settings entfalten. Besonders hilft es auch beim Erledigen von Arbeit. Man wird viel leistungsfähiger und die Leistungstiefs werden durch die psychoaktive Substanz kompensiert. Dadurch wird es ermöglicht viel mehr Leistung in viel kürzerer Zeit zu erbringen. Ebenfalls wird die Lernfähigkeit maximiert. Studenten verwenden Amphetamin teilweise um last Minute für Prüfungen zu lernen.
Als Aphrodisiakum wirkt Amphetamin etwas paradox. Grundsätzlich sorgt Amphetamin für erhöhten Blutdruck, was bei den Männern zu erschwerter Erektion führt. Gleichzeit wird man durch die geschärfte Fokussierung relativ schnell und stark erregt. Daher ist Amphetamin eher für erfahrene Konsumenten mit der genau richtigen Dosierung zur Steigerung der sexuellen Erfahrung einsetzbar.
Wechselwirkung:
Allgemein führen andere verwandte Stoffe wie MDMA, 2C-B, Meth, MDA, PMA, PMMA und so weiter zu einer potenzierten Wirkung und damit auch zu einer Potenzierung der Gefahren.
Benzodiazepine und andere dämpfende Substanzen wirken dem Amphetamin entgegen und negieren somit die subjektive Wirkung. Allerdings können gerade Benzodiazepine im Notfall auch zum Einschlafen nach einer Amphetamin-Session verwendet werden. Dies sollte allerdings nur von erfahrenen Konsumenten und nur in absoluten Ausnahmefällen praktiziert werden.