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Generelles

LSD ist die Abkürzung für Lysergsäurediethylamid. Es wurde 1938 vom schweizer Chemiker Dr. Albert Hofmann bei der Firma "Sandoz" entwickelt, als er auf der Suche war nach einem kreislaufanregenden Medikament. Nachdem Dr. Hofmann keine gewünschte Wirkung feststellen konnte, verschwand die Substanz 5 Jahre lang in der Schublade. 1943 überkam Dr. Hofmann ein merkwürdiges Gefühl, dass ihm irgendwas bei dieser Substanz entgangen sei. Am 16. April 1943 muss Dr. Hofmann bei er Herstellung des LSD irgendwie eine kleine Dosis abbekommen haben, was merkwürdig war, denn nach eigener Aussage, arbeitete er sehr sorgfältig und behutsam. Am 19.April 1943 entschied sich Dr. Hofmann dann das erste mal, die Substanz absichtlich zu konsumieren, um die Effekte selbst zu erforschen. Nach der Einnahme von 250 µg begann die Wirkung so stark zu werden, dass Albert Hofmann nicht mehr zu arbeiten in der Lage war und mit dem Fahrrad nach Hause fuhr. Der 19. April wird seit dem als "Bycicle-Day" von LSD-Fans gefeiert.

LSD (auch bekannt als "Acid", "LSD-25", "Lucy") wirkt indem es als partieller Agonist an einigen Serotonin Rezeptoren fungiert. Diese Rezeptoren sind unter anderem der 5-HT1A, der 5-HT2A, der 5-HT2B und der 5-HT2C Rezeptor. Die genaue Wirkungsweise ist aber noch nicht zu 100% verstanden. 

Nach der Entdeckung wurde in den 50er und 60er Jahren viel an LSD geforscht, unter anderem auch von der CIA im Zuge des MK-Ultra Projektes. Da es allerdings keinen militärischen Zwecken dienen konnte, wurde der Besitz in den USA im Jahre 1968 verboten. 1971 folgte ein internationales Verbot. In der Schweiz war LSD allerdings noch bis 1993 für manche medizinische Zwecke erlaubt. 

Heute erfreuen sich Psychedelika wie Psilocybin oder LSD wieder vermehrter Beliebtheit in Forscherkreisen. Durch die Arbeiten von Forschungseinrichtungen wie "MAPS" (Multidisciplinary association for Psychedelic Stuidies) wird das heilende Potential dieser Substanzen immer besser verstanden. Eine Legalisierung zu medizinischen Zwecken ist mittlerweile keine Utopie mehr.


Dauer

Achtung: Beginn und Ende des Trips sind individuell extrem unterschiedlich. Vor allem das Ende des Trips ist schwer vorherzusagen. Darum: Viel Zeit nehmen und alle wichtigen Arbeiten schon vor Beginn der Wirkung erledigen! Am besten sollte auch der Tag nach dem Konsum frei gehalten werden.

Beginn:45 Minuten bis 90 Minuten nach Einnahme
Höhepunkt:3 Stunden - 5 Stunden nach Einnahme
Comedown:8 Stunden - 12 Stunden nach Einnahme

Dosierung

leicht:15 µg - 75 µg
mittel:75 µg - 150 µg
stark:150 µg aufwärts

Schadenspotential

LSD ist körperlich betrachtet extrem sicher. Todesfälle sind nicht bekannt. 

Ebenfalls ist eine Abhängigkeit sehr unwahrscheinlich, da die meisten Konsumenten nach einer starken LSD-Erfahrung sowieso mal eine Pause brauchen. Eine Toleranz bildet sich bei LSD auch extrem schnell. Um die gleichen Effekte wieder zu verspüren, muss man etwa 14 Tage warten.

Psychische Schäden sind ebenfalls sehr selten, jedoch nicht ausgeschlossen. Angeblich berichten manche Konsumenten von "Flashbacks", also davon, dass die Wirkung von LSD nach einigen Stunden oder Tagen wieder einsetzt. Auch die Krankheit HPPD soll in Einzelfällen ausgelöst werden (manche Quellen sprechen davon, dass dies bei 1 von 50.000  Konsumenten auftritt). Grundsätzlich sollte man keine Psychedelika konsumieren, wenn man bereits psychisch vorbelastet ist. 

Eine eher noch realere Gefahr als langzeitliche psychische Folgen, sind Horrortrips. Wenn man in einer schlechten Verfassung ist, sollte auf den Genuss von Psychedelika auf jeden Fall verzichtet werden. Ansonsten kann der Trip extremes Unwohlsein und krampfhafte Angstzustände hervorrufen. Im Ernstfall kann ein LSD-Horrortrip mit Benzodiazepinen gestoppt werden. Dies sollte aber nur im Notfall gemacht werden.


Wirkung

Die Wirkung von LSD ist kaum in Worte zu fassen. Sie ist der Wirkung von magischen Pilzen oder Trüffel ähnlich, aber doch merklich anders. Generell beschreiben so gut wie alle Konsumenten andere Effekte, was darauf schließen lässt, dass die Effekte sehr individuell sind. Manche Konsumenten sprechen von lebensverändernden Erfahrungen und manche von Horrortrips. In höheren Dosierungen sind visuelle Veränderungen sehr wahrscheinlich. Zu Beginn berichten viele von "Trails", also davon, dass alle Gegenstände, die sich bewegen einen Schweif hinter sich herziehen. Auch farbliche Veränderungen sind üblich. Flächen können beginnen zu "morphen". Darunter versteht man den Zustand, wenn Gegenstände anfangen sich leicht aufzublähen und wieder zusammenzuziehen. 

LSD ist in hohen Dosierungen definitiv keine Partydroge. Nur sehr erfahrene Konsumenten können LSD in geringen (!) Dosen als Partydroge verwenden. Ansonsten ist es eine Substanz, welche man besser an sehr sicheren Orten konsumiert, an welchen man sich wohl fühlt. Draußen in der Natur bietet sich hier gut an.


Wechselwirkung

Generell überdeckt LSD die Wirkung vieler Substanzen.

Benzos stoppen den LSD-Trip bzw. bringen den Konsumenten wieder runter.

Alkohol wird zumeist vom LSD überdeckt.

Speed oder Meth erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Angstzuständen. Ansonsten wird eine Substanz von der anderen überdeckt.

MDMA mischt sich eigen mit LSD. Man spricht hier von einem "Candy-Flip"

Andere Psychedelika verstärken die Wirkung oder verändern die Wirkung unvorhersehbar.