Generelles:
Lorazepam gehört wie auch Alprazolam oder Diazepam zur Gruppe der Benzodiazepine. Medizinisch wird es unter Namen wie "Tavor" oder "Temesta" vermarktet und wird kurzzeitig für die Behandlung von Schlafstörungen, Panikattacken oder Angststörungen eingesetzt.
Die sedierenden Effekte treten auf, indem die Substanz auf die Rezeptoren des Neurotransmitters GABA wirkt und dessen Effizienz erhöht. In Österreich ist Lorazepam mit Rezept in Apotheken erhältlich und fällt in diesem Fall ins AMG (Arzneimittelgesetz). Wenn es ohne Rezept weitergegeben wird fällt es in das SMG (Suchtmittelgesetz).
Dauer:
| Beginn: | 5 Minuten - 30 Minuten nach Einnahme |
| Höhepunkt: | 2 Stunden - 3 Stunden nach Einnahme |
| Comedown: | 5 Stunden - 6 Stunden nach Einnahme |
Dosierung:
| leicht: | 0,5 mg - 0,75 mg |
| mittel: | 0,75 mg - 2 mg |
| schwer: | 2 mg aufwärts |
Schadenspotential:
Lorazepam weißt (wie im Grunde alle Benzodiazepine) alles in allem doch ein eher hohes Gefahrenpotenzial auf, welches durchaus mit Alkohol mithalten kann und in manchen Bereichen sogar noch gefährlicher ist. Allerdings ist wichtig zu verstehen. dass bei Benzodiazepinen vor allem die Abhängigkeit/die Sucht das Tückische ist. Diese bildet sich nämliche sehr schnell aus. Darum sollte es unbedingt vermieden werden, Lorazepam und/oder andere Benzos mehrere Tage hintereinander zu konsumieren (Beachte die Kreuztoleranzen mit anderen Benzos!!!). Nach 14 Tagen täglichen Konsums sind stärkere Entzugserscheinungen schon sehr wahrscheinlich. Diese können auch schon sehr heftig ausfallen. Besonders stark Abhängige müssen die Substanz "ausschleichen" (immer geringer Dosieren), da ein abrupter Entzug auch zum Tod führen kann.
Ebenfalls muss noch die teilweise extreme Enthemmung besonders hervorgehoben werden. Vor allem bei höheren Dosen stellt sich eine Art "Alles-egal-Haltung" ein. Diese kann dazu führen, dass man nicht mehr richtig über manche Dinge nachdenkt und Sachen macht, welche man nach dem Rausch bereut. Beispielsweise könnte man hier Dinge aufzählen wie: Peinliche Handynachrichten, ein übler Fress-Flash, eine verwüstete Wohnung, usw. Typisch sind auch extreme Gedächtnislücken am nächsten Tag. Online ließt man immer wieder von Leuten, welche zu viele Benzos konsumiert haben, nur um am nächsten Tag bei der Polizei aufzuwachen und keinen Plan haben warum. Auch ist das spontane, unkontrollierte Einschlafen eine Nebenwirkung von unsicherem Benzodiazepin-Konsums.
Wirkung:
Lorazepam kann dem Namen als Beruhigungsmittel durchaus gerecht werden, da höhere Dosierungen mit Sicherheit zum Einschlafen führen. Allerdings wirkt es in geringeren Dosen (vor allem bis 0,5 mg) eher in eine andere Richtung. In geringen Dosen hilft es bei der gesellschaftlichen Enthemmung ähnlich wie Alkohol und betäubt soziale Ängste und Unwohlsein. Auch kann es teilweise gut als Notfallmedikament gegen zum Beispiel Flugangst oder dem Sprechen vor einer Menschenmenge eingesetzt werden.
Doch manche Konsumenten nutzen Lorazepam nicht nur im medizinischen Sinn, sondern zu Rauschzwecke, was auch absolut o.k. ist, solange die Konsumenten sich selbst kennen und wissen was sie tun. Allgemein gilt folgendes für den Lorazepam-Rausch: In geringen Dosierungen hilft es als Rauschdroge zur gesellschaftlichen Enthemmung. Hier stellen sich lockere Konversationen und ein allgemeines Zufriedenheitsgefühl ein. In höheren Dosierungen kommt ein angenehmes Körpergefühl und eine allgemeine Schlaffheit hinzu. Ab hier sollte man nur noch an sicheren Orten konsumieren und auf Mischkonsum verzichten, da man sonst leicht einschläft.
Wechselwirkung:
Wie bei allen Benzodiazepinen gilt besondere Vorsicht beim Mischkonsum!
Das Mischen mit anderen sedativen oder besonders GABA-ergen Substanzen wie anderen Benzodiazepinen, Alkohol, GHB, GBL, BDO oder Gabapentin verstärken die Wirkung des Lorazepams. Die Gefährlichkeit des Rausches steigert sich natürlich somit auch. Besonders die Gefahr des spontanen Einschlafens oder einer potentiell tödlichen Atemdepression wird beim Mischkonsum gesteigert.
Dissoziativa wie Ketamin, Lachgas oder DXM steigern vor allem die Enthemmende Komponente des Rausches, was selbstverständlich auch vermehrt Gefahren mit sich bringt.
Upper (aufputschende Substanzen) wie Koks, Meth oder Speed sowie Psychedelika wie LSD, Zauberpilze, usw. wirken den Effekten der Benzodiazepine entgegen. Beim Mischkonsum wird somit die Wirkung einer Substanz die andere überdecken. Benzodiazepine eignen sich somit auch um Trips zu stoppen oder um das Einschlafen nach dem Substanzkonsum zu erleichtern. Dies sollte allerdings nur in absoluten Ausnahmefällen praktiziert werden.