Direkt zum Inhalt

Generelles

Kratom bezeichnet die zerstückelten oder pürierten Blätter Blätter des "Kratombaumes" oder "roten Sentolbaumes" (Mitragyna speciosa). Heimisch ist dieser Baum in südostasiatischen Ländern wie Thailand, Myanmar, Malaysia, Indonesien, Papua-Neuguinea, usw. Thailand nimmt hierbei eine interessante Sonderrolle ein. Dort war Kratom leider von 1943 an aus politischen Gründen verboten. Erst 2021 wurden die Thailänder von der Kratomprohibition wieder befreit, wodurch tausende Thailänder wieder ihre Freiheit erlangten. Grundsätzlich wird Kratom in 3 (bis 4) Sorten eingeteilt: Grünes, Rotes und Weißes Kratom. (Manche Quellen sprechen auch noch von einer vierten, gelben Sorte). Weißes Kratom ist eher stimulierend und rotes eher mehr sedierend. Grünes Kratom findet sich auf dem Wirkspektrum zwischen dem roten und dem weißen Kratom wieder. 

Pharmakologisch betrachtet gehört Kratom in geringen Dosen zu den Stimulantien (wirkt also eher aufputschend) und in hohen Dosen wird es zu einem Opiat-ähnlichen Downer. Die Wirkung ist somit ziemlich paradox. Die Opiat-ähnliche Wirkung spricht auch für ein tendenziell höheres Abhängigkeitspotential. Die wirksamen Alkaloide sind Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin, welche als Agonist am µ-Opioid-Rezeptor wirken.

Manche Konsumenten berichten von einer "umgekehrten Toleranz". Dies bedeutet, dass eine Wirkung erst nach einigen Konsumeinheiten verspürt wird.

In Österreich ist Kratom zum Glück nicht verboten und kann im Internet oder in Headshops gekauft werden. Allerdings haben die Prohibitionisten leider schon in anderen europäischen Ländern zugeschlagen, wie Italien, Frankreich oder in der Schweiz, wo Kratom leider schon verboten ist. 2021/22 versuchte die amerikanische F.D.A (Food and Drug Administration) ein globales Kratomverbot auf U.N.- Ebene den vereinten Nationen aufzuzwingen. Durch eine globale Petition der "American Kratom Association" konnte diese drogenpolitische Katastrophe zum Glück verhindert werden.

Konsumiert wird Kratom indem man die pürierten Blätter einfach oral appliziert. Da der Geschmack allerdings zumeist als ekelhaft empfunden wird, bietet es sich an die Blätter mit dickflüssigen Getränken wie geschmacklicher Buttermilch zu mischen, um den Geschmack möglichst gut zu überdecken.


Dauer

Beginn:20 Minuten - 40 Minuten nach Einnahme
Höhepunkt:1 Stunde - 2 Stunden nach Einnahme
Comedown:3 Stunden - 6 Stunde nach Einnahme

Dosierung

In leichten Dosierungen (~ 1 g - 3 g) wirkt Kratom eher stimulierend. Darüber hinaus wirkt Kratom eher sedierend.

leicht:2 g - 3 g
mittel:3 g - 5 g
stark:5 g aufwärts

Schadenspotential

Todesfälle durch Kratom sind nicht bekannt. Die theoretisch tödliche Dosis liegt wohl weit über allem was ein Mensch zu konsumieren in der Lage ist. Besonders Anfänger müssen nach dem Konsum von über 6-8 Gramm meist erbrechen. An Kratom zu sterben ist dementsprechend genau so schwer wie an Cannabis oder LSD zu sterben.

Durch die Opiat-artige Wirkung kann Kratom jedoch stark abhängig machen. Genau dies ist die größte Gefahr bei Kratom, da es körperlich betrachtet relativ sicher ist. Der Entzug ähnelt auch dem von Opiaten und kann sehr heftig ausfallen. Zu den Nebenwirkungen gehören Verstopfung, nodden (sponatnes Einschlafen), Kopfschmerzen, Krämpfe, Erbrechen, Schwindel, unterdrückte Libido, unterdrücktes Hungergefühl usw. 

Kratom weist Kreuztoleranzen mit allen anderen Opiaten/Opioiden auf. Nach einmaligem Konsum sollte mindestens 14 Tage auf den Konsum von Kratom und anderen Opiaten/Opioiden verzichtet werden um die Toleranz wieder auf 0 zurückzusetzen.


Wirkung

Die Wirkung ist sozusagen zweigeteilt. In geringen Dosierungen ist sie eher stimulierend und aufputschend. Hier stellt sich einfach ein generelles Gefühl des Wohlseins ein. Gespräche werden ungezwungener und angenehmer. Ein leichtes Wärmegefühl kann sich aus dem Magenbereich ausbreiten. 

In hohen Dosierungen wird die Wirkung stark drückend und sedierend. Man wird zu einem richtigen Couch-Potatoe. Das angenehme Körpergefühl kann stark überwältigen und alles fühlt sich einfach angenehm und sorglos an. Darum wird Kratom auch manchmal das "pflanzliche Heroin" genannt. Natürlich besitzt Heroin ein wesentlich höheres Missbrauchspotential als Kratom. Tatsächlich wird Kratom auch verwendet als Unterstützung im Opiat-Entzug.


Wechselwirkung

Opiate/Opioide verstärken die Wirkung des Kratoms. Allerdings wird durch den Konsum auch die Toleranz der jeweils anderen Substanz erhöht (Kreuztoleranz)

Andere Downer verstärken die drückende Wirkung des Kratoms (vor allem bei hohen Dosen)

Upper wirken Kratom zumeist entgegen, was allerdings von der genauen Dosis des Kratoms abhängig ist.