Direkt zum Inhalt

Generelles:

Fentanyl ist ein Medikament aus der Gruppe der vollsynthetischen Opioide. Es wurde erstmals von Paul Janssen im Jahre 1960 synthetisiert und ist heute für seine starke Potenz bekannt. In Reinform ist es nämlich zirka 40-50 mal potenter als Diamorphin (Heroin) und etwa 80 - 100 mal potenter als Morphin.

Ab den 1990er Jahren wurde Fentanyl dann immer häufiger in der Schmerztherapie eingesetzt. Heute hat Fentanyl einen schlechten Ruf, obwohl dies zum Großteil nicht gerechtfertigt ist. Zwar hat Fentanyl, wie alle Opioide, ein hohes Abhängigkeitsrisiko, jedoch ist der überzeugte Safer-Use-Konsument genauso sicher wie mit jeder anderen Substanz auch. Dennoch ist bei Fentanyl BESONDERE vorsicht geboten, vor allem was die Dosis und die Konsumpausen angeht.

Die USA werden gerade von einer regelrechten Fentanyl-Epidemie heimgesucht. Dies geschieht aber nicht weil diese Substanz so gefährlich ist (was sie definitiv ist!), sondern aufgrund des Gesundheitssystems in Amerika. Dort werden nämlich stark abhängig machende Opioide wie Fentanyl viel zu häufig verschrieben. Die Patienten glauben dann, dass sie dieses Medikament unbedingt nehmen müssen. Tatsächlich kann sich dadurch aber eine Sucht entwickeln und zwar schon nach wenigen Tagen des täglichen Konsums.


Dauer:

Sublingual: 

Beginn:15 Minuten - 30 Minuten nach Einnahme
Höhepunkt:45 Minuten - 90 Minuten nach Einnahme
Comedown:1 Stunde - 4 Stunden nach Einnahme

Dosierung:

Sublingual:

leicht:10 µg - 25 µg
mittel:25 µg - 50 µg
stark:50 µg aufwärts

Schadenspotential:

Fentanyl ist eine sehr gefährliche, weil sehr potente und schwer zu konsumierende Substanz. Am meisten müssen sich die Konsumenten vor einer Überdosis in Acht nehmen. Schon beim Konsum von nur 400 µg kann eine tödliche Atemdepression die Folge sein. Das Problem hierbei ist, dass Fentanyl meist in Form von Schmerzpflastern vorkommt, welche mehrere tausend µg drauf haben. Das Ding hierbei ist, dass diese Schmerzpflaster nur einen kleinen Teil des Fentanyls transdermal (also durch die Haut) pro Stunde abgeben. Wenn man diese Pflaster aber auskocht, geht das GESAMTE Fentanyl auf einmal runter. Hier muss man genau aufpassen!!! Sollte man ein Pflaster auskochen wollen und sich einen Tee damit brauen, so sollte MAXIMAL ein achtel des Pflasters abgeschnitten werden und dann 15 Minuten in Wasser ausgekocht werden. Der Tee kann dann über mehrere Stunden hinweg getrunken werden (NICHT GLEICH NACHLEGEN!!!).

Ebenfalls muss unbedingt auf den Rhythmus des Konsums geachtet werden. Wie andere Opioide auch, kann sich sehr schnell eine arge Sucht bzw. Abhängigkeit einstellen. Man sollte mehrere Monate Pause machen nachdem man Fentanyl konsumiert hat, um einer Sucht vorzubeugen. Ebenfalls können während des Rausches schon unangenehme Begleiterscheinungen auftreten wie Verstopfung, Kopfschmerzen und so weiter.


Wirkung:

Fentanyl wirkt ähnlich stark und schnell wie andere starke Opioide wie Oxycodon, Diamorphin oder Hydromorphon. Es kann sich schnell ein Gefühl der totalen Entspannung und Zufriedenheit einstellen. Ein Gefühl, als ob man sich nach einer warmen Dusche in sein Bett legt, allerdings noch viel schöner und angenehmer. Dennoch wird Fentanyl meist als nicht so angenehmen beschrieben, wie beispielsweise Diamorphin. Man kann sagen, dass Fentanyl nicht so ein "warmes" Opioid ist, wie z.B. Oxycodon. Es wirkt eher "kalt", also ein körperliches, angenehmes Wärmegefühl stellt sich viel schwieriger ein. 

Darum muss man Fentanyl auch nicht unbedingt probieren. Es ist umständlicher zu konsumieren, wirkt unangenehmer, weißt mehr Nebenwirkungen auf und ist gefährlicher als andere Substanzen mit ähnlichen Wirkungen.


Wechselwirkung:

Downer wie BDO, GBL, Alkohol, Gabapentin, Benzos, GHB und so weiter steigern das Risiko einer tödlichen Atemdepression und des spontanen Einschlafens (nodden).

Upper wie Meth, Speed, MDMA, usw. wirken Fentanyl entgegen, was zu körperlichen Schäden führen kann.

Psychedelika überdecken unter Umständen das Fentanyl.